Seelische Verletzungen in früher Kindheit prägen unser weiteres Leben
Bedürfnisse, wie liebevolle Zuwendung, Verständnis und Geborgenheit, die in unserer Kindheit nicht genügend gestillt wurden, verursachen seelische Verletzungen, die wir unbewusst mit in´s Erwachsenenalter nehmen und die dann weiterhin unsere Gefühle und Handlungen steuern.
Die frühen Prägungen erfolgen auf der Gefühlsebene
Das kindliche Wesen ist noch unbelastet von Bewertungen und fehlerhaften Entscheidungen und noch nicht durch Erziehungsmuster, Wertungen und Umwelteinflüsse beeinflusst. Es denkt noch nicht mit dem Kopf, sondern fühlt mit dem Herzen, d. h. es ist noch nicht verstandes- und erfahrungsgelenkt. Die frühen Erfahrungen eines Kindes erfolgen auf der Gefühlsebene. Die positiven angenehmen als auch die negativen unangenehmen Erfahrungen eines Kindes bleiben in seiner Gefühlswelt haften. Ein Kind sehnt sich nach echter Liebe und will keinen falschen Liebesersatz, den es aber oft von Erwachsenen erhält, die durch ihre eigenen Erfahrungen entsprechend geprägt sind.
Die Entstehung des Selbstbilds
Das Kind liebt seine Eltern ursprünglich vorbehaltlos und ist von ihnen überlebensnotwendig abhängig. Deshalb passt es sich ihnen immer mehr an und verinnerlicht ihre Ansichten. Dadurch entwickelt sich das so geprägte Selbstbild.
Auswirkungen
Wenn uns heute ein Erlebnis unbewusst an solche früher gemachten Erfahrungen erinnert, löst dies Gefühle aus, die mit diesen zusammenhängen. Oft verstehen wir unser daraus folgendes eigenes Verhalten nicht, da wir diese Gefühle für die Realität halten. Dabei haben sie nur dahinter stehende Prägungen angestoßen, die damit zusammenhängende Gedanken und Bewertungen ausgelöst haben, wie z. B. „Ich bin wertlos“, wenn uns jemand unfreundlich behandelt. Deshalb ist es hilfreich und heilsam, erkennen zu können, dass es sich hier um Gedanken handelt und nicht um Tatsachen.
"Das Verhalten eines Menschen mir gegenüber sagt immer etwas über ihn aus, nie über mich. Und die Art, wie ich emotional darauf reagiere, also das Gefühl, das dieses Verhalten in mir weckt, hat immer etwas mit mir zu tun und nie mit ihm."
Safi Nidiaye