Wie kann ich mich selbst besser verstehen?

Selbstannahme statt Selbstverurteilung

Wir kennen wahrscheinlich alle Situationen, in denen wir die eigenen Reaktionen und Verhaltensweisen nicht nachvollziehen können. Das hast du bestimmt auch schon öfter erlebt, wenn du dich fragst: „Wie kann ich mich selbst besser verstehen?“ Nicht selten verurteilen wir uns dafür, wenn wir uns anders verhalten, als wir eigentlich möchten.

 


Wie kann ich mich selbst besser verstehen

Sich selbst nicht zu verstehen, kann uns das Gefühl geben, machtlos dagegen zu sein, wie wir in manchen Situationen reagieren und uns verhalten.

 

Wie etwa, wenn wir uns wieder einmal von der dreisten Neugier der Nachbarin überrumpelt fühlen. Aber im passenden Moment fällt uns nie die Antwort ein, die sie verdient hätte.
Genauso wie unsere Reaktion, wenn der Chef uns mit viel zu viel Arbeit überhäuft. So viel, dass sie einfach nicht zu schaffen ist. Wieso suchen wir die Schuld bei uns und begreifen nicht, warum wir nicht für uns selbst einstehen...

Es gibt Gründe, warum wir unser eigenes Verhalten nicht immer verstehen können. Für den Verstand sind sie nicht nachvollziehbar, aber sie sind tiefgreifend. Die schauen wir uns in diesem Artikel genauer an. Und wie wir mehr Klarheit in der Frage „Wie kann ich mich selbst besser verstehen“ finden und besser mit uns umgehen können.

Inhalt:

 

Solange wir die eigenen Reaktionen und Verhaltensweisen nicht verstehen, fühlen wir uns beinahe machtlos gegen sie.

Die eigenen Reaktionen und Verhaltensweisen sind für uns manchmal wie ein Buch mit sieben Siegeln. Fühlen wir uns zu oft von ihnen überrollt, können sie sehr belastend werden. Dann stellen wir uns meistens irgendwann von alleine die Frage „Wie kann ich mich selbst besser verstehen?“ Und das ist gut so. Denn es gibt immer Gründe dafür, und sie zu verstehen, ist heilsam

...Ob wir uns also als Versager fühlen, wenn der Chef unseren Einsatz nicht sieht.

Oder wir uns schuldbewusst fühlen, obwohl er uns ganz offensichtlich überfordert.

Wenn wir es hinnehmen, dass sich eine andere Person mehr in unser Leben einmischt, als uns gut tut.

Oder sich jemand nur für andere einsetzt und nie für sich selbst.

Wenn du jedes Mal Angst bekommst, deinem Kind oder Partner könne etwas zustoßen, sobald sie das Haus verlassen.

Wenn wir uns auch durch gut gemeinte Aussagen anderer schnell angegriffen fühlen,

das Gefühl haben, uns für alles rechtfertigen zu müssen 

oder einen Wutanfall bekommen, wenn wir die frisch gewaschene Hose bekleckern...

 ...Fast alle von uns kennen Situationen, in denen wir anders reagieren und handeln, als wir eigentlich möchten. Nur warum, verstehen wir nicht.  

  • Wie gehe ich mit mir um, wenn ich mich nicht verstehe?

Wie wir mit uns selbst umgehen, ist uns oft nicht bewusst. Vielleicht kannst du das besser nachvollziehen, wenn du einmal folgendes überlegst: Was lösen andere Menschen in dir aus, die sich anders verhalten, als du erwartest oder dir wünschst? Welche Gefühle verursachen sie in dir?
Ist es nicht eher so, dass wir uns unwohl in ihrer Gegenwart fühlen und lieber auf Abstand gehen? So gehen wir dann meistens auch mit uns selbst um.


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Wie kommt es überhaupt dazu, dass wir uns selbst oft nicht verstehen?

Folgende Punkte sollen verdeutlichen, warum es uns oft so schwerfällt, sich selbst zu verstehen und verständnisvoll mit sich umzugehen:

  • Wie kann ich mich selbst besser verstehen:
    die Rolle von Gesellschaft und Umfeld

So oft fällt es uns schwer, uns selbst zu verstehen. Das hat viel damit zu tun, wie wir in unserer Gesellschaft üblicherweise denken und wahrnehmen. Dabei werden wir nicht mit dieser Denkweise geboren. Aber der Grundstein dazu wird meistens schon ganz früh in uns angelegt.

Wenn wir in diese Welt geboren werden, sind wir wie ein unbeschriebenes Blatt. Wir haben noch kein Wissen. Aber wir fühlen und nehmen ganz stark die Atmosphäre unseres Umfelds, z. B. die Stimmungen unserer Eltern, wahr.

Wir sind vollkommen bewertungsfrei. Denn wir haben noch keine Vorstellung davon, was vermeintlich richtig oder falsch ist und wie etwas zu sein hat. Das lernen wir erst noch von den Erwachsenen.

 "Nimm ein Kind an die Hand und lass dich von ihm führen.
Betrachte die Steine, die es aufhebt und höre zu, was es dir erzählt.
Zur Belohnung zeigt es dir eine Welt, die du längst vergessen hast."
(Verf. unbekannt)

Erwachsene nehmen die Welt meistens ganz anders wahr als ein Kind. Ihre Sicht der Welt ist von Erziehung und den Werten ihres Umfelds beeinflusst. Sie sind von ihren persönlichen Erfahrungen geprägt. Das eigene Elternhaus, Gesellschaft, Institutionen wie Schule und Kirche, und der jeweilige Zeitgeist haben bereits großen Einfluss genommen. Darauf, was als gut oder schlecht, wahr oder falsch, wichtig oder nebensächlich eingestuft wird. Wie wir die Welt zu sehen und wir zu sein haben.

  • Wie kann ich mich selbst besser verstehen:
    warum wir von anderen lernen, wer wir vermeintlich sind

Von diesem Umfeld sind wir als Kind abhängig. Ohne die Erwachsenen könnten wir nicht überleben. So können wir von ihren Werten und Vorstellungen nicht unbeeinflusst bleiben.  Sie wirken sich unweigerlich darauf aus, wie wir die Welt wahrnehmen werden. Wir lernen auf diese Weise auch, uns selbst darüber zu definieren. Wie wir unser Leben erleben, entwickelt sich also durch äußere Einflüsse. Durch die Ansichten unserer Eltern, die Gesellschaft, in der wir leben und durch das, was Institutionen wie Schule und Kirche uns vermitteln. Wir wachsen mit der Überzeugung auf, es sei normal, uns außerhalb von uns selbst zu orientieren. Normal, durch andere vermittelt zu bekommen, wer wir scheinbar sind. Was davon kommt noch aus mir selbst? Und wie kann ich mich selbst so noch verstehen?

Eines der ersten Dinge, die wir von Natur aus können, aber durch Einfluss von außen verlernen, ist, der eigenen Wahrnehmung zu trauen!


Das macht es uns später schwer, noch zu spüren, wer wir wirklich sind. Wie man unabhängig von äußeren Einflüssen wäre. Wir haben das Kind, das wir waren, und seine Wahrnehmungsfähigkeit noch in uns. Sie ist nur meistens ziemlich verschüttet durch all das, was man uns als Richtig oder Falsch beigebracht hat. Im Beitrag „Die Sprache der Seele“ kannst du mehr über unsere ursprüngliche, unverfälschte Art der Wahrnehmung lesen.

In unserer Kindheit wurde uns immer wieder zu verstehen gegeben, wie wir uns zu verhalten haben. Dass wir tun sollen, was die Erwachsenen sagen. Wir durften sie nicht stören, ihnen nicht widersprechen. Wir sollten immer freundlich zu anderen sein, möglichst gute Leistungen in der Schule erbringen, u. s. w. Eben alles, was ihnen wichtig war und was sie für richtig erachtet haben, sollten wir befolgen. Wurden solche Erwartungen nicht erfüllt, wurden wir durch Enttäuschung oder Verärgerung mehr oder weniger mit Liebesentzug bestraft. Das ist die schlimmste Strafe für ein Kind, das sich nach nichts so sehr sehnt, wie nach echter Liebe, Wärme und Anerkennung von seinen Eltern. Durch deren eigene Erfahrungen und Verletzungen waren sie jedoch oft nicht uneingeschränkt in der Lage, ihrem Kind diese lebensnotwendige Zuwendung zu geben.

So etwas geschieht meistens nicht bewusst oder gar böswillig durch die Erwachsenen. Sie kannten es nicht anders und wussten es oft nicht besser. Bestimmte Maßstäbe und Erwartungen haben sie von vorherigen Generationen als "normal" übernommen und so auch weitergegeben.

Ein Kind verhält sich nicht immer so, wie es für seine Eltern selbstverständlich ist. Aber wenn sie ihrem Kind das Gefühl geben, dass es nicht ihren Erwartungen entspricht, ist das sehr verletzend. Selbst besonders liebevolle und geduldige Eltern können nicht immer vermeiden, dass sie manchmal gestresst reagieren. Aber auch wenn sie es nicht äußern, spürt ein Kind dies. Es hat noch sehr feine Antennen für Stimmungen.

  • Wie kann ich mich selbst besser verstehen:
    wie ein falsches Selbstbild entsteht

Ein Kind versteht nicht, was es falsch gemacht hat. Aber es glaubt, mit ihm sei etwas nicht in Ordnung, wenn dies geschieht. Es entwickelt dadurch ein Selbstbild, das ursprünglich nicht so ist. Denn es erlernt so regelrecht, wie es scheinbar ist. Es glaubt dann, es sei nicht liebens-„wert“. Es kann nicht mehr so sein, wie es eigentlich ist. Deshalb muss es sich jetzt nach außen orientieren. An dem, was als richtig und wahr von denjenigen festgelegt wird, von denen es abhängig ist. Ohne die es alleine und verloren wäre.

Verhaltensstrategien aus unserer Kindheit können wir heute nicht mehr verstehen.


Um in der Welt der Erwachsenen so gut wie möglich zurechtzukommen, mussten wir als Kind hilfreiche Verhaltensstrategien entwickeln. Manches Kind muss die Reaktionen der Erwachsenen und ihren Ärger vielleicht besonders fürchten. Dann kann so eine Verhaltensstrategie darin bestehen, sich zurückzuziehen und so wenig wie möglich aufzufallen. Es glaubt und lernt dann, dass es wichtig ist, andere nicht zu belästigen. Bei einem anderen kann die beste Strategie sein, allem uneingeschränkt zuzustimmen, um geliebt zu werden. Die passende Verhaltensweise speichert es als Überlebensmuster ab. Die erlernten Verhaltensweisen prägen sich ein und automatisieren sich. Wobei der Zusammenhang immer mehr verloren geht.

Viele unserer Reaktions- und Verhaltensmuster sind ursprünglich auf einer Gefühlsebene entstanden. Mit dem Kopf können wir sie nicht verstehen.

Die Vorgehensweise, die ursprünglich am besten passte, wird dann auch an anderer Stelle angewendet. Andere Menschen können diese Verhaltensweise aber oft nicht verstehen. Sie deuten beispielsweise Zurückhaltung als Desinteresse. Werden wir so missverstanden, verstärkt das meistens noch das eigene Gefühl, nicht gut genug zu sein. So entsteht die Annahme, sich noch mehr anstrengen und anpassen zu müssen. Eine unverfälschte Selbstwahrnehmung wird so immer schwieriger. So dass wir uns wünschen: Wie kann ich mich selbst besser verstehen?

Die Gefühle, die mit unseren frühen Erfahrungen verbunden sind, haben eine mächtige Wirkung, vor allem unsere Verletzungen. Sie verstärken den eigenen Glauben an eine scheinbare Wahrheit, die wir einmal erlernt haben.

Es besteht oft ein großer Unterschied zwischen dem, was wir glauben und dem, was unabhängig davon ist.


Wenn uns heute jemand unfreundlich oder sogar respektlos behandelt, kann das wieder dieselben Gefühle von „Nicht in Ordnung sein“ auslösen wie bei ihrer Entstehung.

Das Verletzende ist vor allem das Gefühl. Es lässt uns dann glauben, es nicht wert zu sein, achtungsvoll behandelt zu werden. In solchen Momenten spüren wir wieder unsere alte seelische Verletzung. Das Gefühl, das zu der Überzeugung geführt hat, nicht gut genug zu sein. Wäre das nicht so, würde es uns nicht so sehr treffen. Es ist uns nur meistens nicht bewusst.

Manche erfahren als Kind statt Verständnis und Bestätigung fast nur Kritik. Dann können wir  auch die Überzeugung entwickeln, dass andere Menschen uns grundsätzlich ablehnend oder sogar feindlich gegenüber stehen. Das wäre nicht so, wenn wir uns so angenommen gefühlt hätten, wie wir sind. Dann hätte so ein Eindruck überhaupt keine Grundlage gehabt, zu entstehen.

Ein negatives Selbstbild entspricht nicht der tatsächlichen Wahrheit. Ein falsches Selbstbild führt dazu, sich selbst nicht zu verstehen und dann auch nicht gut mit sich selbst umzugehen. Aber auch eine überhöhte Selbsteinschätzung ist antrainiert und entfernt uns von unserem ursprünglichen Wesen. Wie die Annahme durch äußere Umstände privilegiert und besser zu sein als andere.

  • Wie kann ich mich selbst besser verstehen:
    die frühe Veränderung unserer Wahrnehmung

Wir nehmen heute anders wahr, als bei der Entstehung unserer Überzeugungen. Welcher Wandel in der Wahrnehmung in der Kindheit in uns vorgegangen ist, können wir als Erwachsene kaum noch nachvollziehen. Aber die prägenden Erfahrungen aus dieser Zeit sind nach wie vor in uns vorhanden. Als Erwachsene versuchen wir in unseren Beziehungen oft immer noch die Erwartungen zu erfüllen, die in der Kindheit an uns gestellt wurden. Unbewusst hoffen wir so doch noch die ersehnte Liebe und Bestätigung zu erhalten, vor allem in unseren Liebesbeziehungen. Oder wir lehnen uns in Situationen dagegen auf, in denen es inzwischen eigentlich gar keinen Sinn mehr macht. Denn bei manchen führt dieser innere Konflikt zur Rebellion, bei anderen eher zur Resignation. Weil wir uns selbst nicht verstehen.

Als Kind haben wir stark die Atmosphäre unseres Umfelds gefühlt, konnten sie aber nicht mit dem Verstand bewerten. Positive wie negative Gefühle aus unseren frühen Erfahrungen haben wir gespeichert. Gespeicherte Emotionen aus den verletzenden Erfahrungen können eine sehr starke Kraft haben. So stark, dass wir uns ihnen manchmal nahezu machtlos ausgeliefert fühlen.  

Es gibt Erlebnisse, die immer wieder unangenehme Gefühle in uns hervorrufen. Situationen, die Verhaltensweisen auslösen, bei denen wir uns wünschen, sie besser verstehen zu können. Solche ungewollten Reaktionen sprechen für die automatisierten Abläufe unserer frühen Prägungen. Von Glaubensmustern, die früh entstanden sind und uns ein falsches Selbstbild vermittelt haben. Waren sie bei ihrer Entstehung noch hilfreich, sind sie später eher hinderlich. Sie basieren auf erlernten und verinnerlichten Überzeugungen.

Glaubenssätze wie „Ich schaffe das nie“, “Andere können das besser als ich“, “Ich werde ständig  ausgenutzt”, “Ich bin immer für alles verantwortlich” und unendlich viele mehr, lassen auf solche Prägungen und “Programmierungen” schließen.

Wie wir verletzt wurden, prägt uns

Werden solche „Programmierungen“ erneut ausgelöst, befinden wir uns gefühlt wieder in der Zeit, in der sie angelegt wurden. Wir sehen nur meistens keinen direkten Zusammenhang mehr. Wurden wir in der Kindheit schon für kleine Missgeschicke ausgeschimpft oder ausgelacht, werden wir heute in ähnlichen Situationen schnell wütend. Wurden wir häufig alleine gelassen oder abgeschoben, können wir heute Verlustängste haben, und und und.

 

  • Wie kann ich mich selbst besser verstehen:
    der Automatismus unserer Glaubenssätze

Unsere wie von selbst ablaufenden Verhaltensmuster könnte man mit Steuerungsprogrammen auf der Festplatte eines Computers vergleichen. Ähnlich wie bei diesen werden unsere “eingebrannten” Gefühle und entsprechende Reaktionen automatisch dann abgespult, wenn sie wieder angestoßen werden. Sie werden durch Ereignisse getriggert, die uns unbewusst an unsere frühen Erfahrungen erinnern. Waren diese verletzend, befürchten wir, dass eine alte Wunde aufzureißen droht. Durch unsere vergangenen Erfahrungswerte werden also bestimmte Erwartungen ausgelöst. Unser Verstand entwickelt dann gewissermaßen ein Schutzprogramm als Vorkehrungsmaßnahme, wie wir mit neuen zu erwartenden Verletzungen umgehen.

Die Kraft der Gedanken ist unsichtbar wie der Same,
aus dem ein riesiger Baum erwächst;
sie ist aber der Ursprung für die sichtbaren
Veränderungen im Leben des Menschen."
(Leo N. Tolstoi)

  • Wie kann ich mich selbst besser verstehen:
    Wie wir mit unseren Gedanken unsere Realität erschaffen

Auch wenn wir nicht bewusst darüber nachdenken, folgt jede Handlung vorangegangenen Gedanken. Selbst so einfache Dinge wie Zähne putzen würden wir nicht tun, wenn wir nicht vorher denken, dass wir es tun werden. Wenn das Denken gestört ist, ist dem nicht so.

Dann funktionieren selbst solche einfachen Gewohnheiten nicht mehr so ohne weiteres, wie bei stark dementen Menschen.

Unsere Gedanken bestehen meistens aus einer Mischung verschiedenster Anteile. Sie bestehen aus unseren Erinnerungen und gezogenen Rückschlüssen, daraus entstandenen Erwartungen, darauf bezogene Abwägungen und Vorkehrungsmaßnahmen. Dazu kommen die Meinungen und Ratschläge anderer. Vollkommen unbeeinflusst davon können wir kaum sein. Den gerade stattfindenden Augenblick, wie er unabhängig davon ist, nehmen wir selten vollkommen wertfrei und neutral wahr.

Aus der Summe unserer Gedanken wird schließlich unsere eigene "reale Welt" erschaffen. Alle Anteile unserer Gedanken wirken daran mit, bewusst oder unbewusst. Wir sehen meistens keinen Zusammenhang, aber dieses Gemisch unserer Gedanken wirkt sich auf unsere Handlungen aus. Es formt unser Leben.  

Das Positive in den Blick nehmen, statt das Negative zu bekämpfen

Glaubenssätze und Verhaltensmuster loszuwerden, unter denen wir leiden, scheint oft sehr schwierig. Das haben die Meisten von uns sicher schon erlebt. Je stärker wir gegen sie ankämpfen, umso schwieriger und unüberwindlicher scheinen sie zu werden.

Wir ärgern uns beispielsweise oft über besserwisserische und unangebrachte Bemerkungen anderer. Möchten wir schlagfertiger sein, fällt uns erst recht keine passende Antwort ein. Erst später, wenn wir nicht mehr danach suchen, fallen einem die tollsten Ideen ein.

Oder wir möchten unbedingt abnehmen. Doch je mehr wir mit der Situation hadern und versuchen dagegen anzugehen, umso schwieriger scheint es zu werden. Viele geben dann resigniert auf und glauben, es würde sowieso nicht funktionieren.

Vielleicht werden wir in bestimmten Situationen immer wieder wütend. Wir nehmen uns immer wieder vor, uns beim nächsten Mal nicht mehr von unseren Emotionen mitreißen zu lassen. Seltsamerweise  scheint man sie dann noch weniger unterdrücken zu können. Man kämpft gegen innere Widerstände an. Mit jedem Mal kommt man sich machtloser vor und verurteilt sich meistens auch noch dafür. Wie kann ich mich dann selbst besser verstehen?

Die Energie folgt der Aufmerksamkeit

Der Fokus richtet sich dabei auf die Annahme, einen Mangel ausgleichen zu müssen. Die Aufmerksamkeit wird auf das gelenkt, was wir nicht haben möchten. Dadurch geben wir gerade diesem aber mehr Energie, es wird noch größer.

Wenn ich etwas nicht mehr möchte, gebe ich ihm durch die Fokussierung auf das "Weghaben-Wollen" mehr Gewicht. Hilfreicher wäre demnach, mich auf das zu konzentrieren, was ich gerne in mein Leben ziehen möchte. Damit diese Energie mehr Kraft bekommt.

 

  • Wie kann ich mich selbst besser verstehen:
    Warum wir so oft glauben, uns verbessern zu müssen

Wir glauben oft, vermeintliche Mängel beheben zu müssen. Dieser Eindruck wird von der Denkweise gefördert, die wir als Kind von den Erwachsenen übernommen haben. So manche Erwartung, die in der Kindheit an uns gestellt wurde, konnten wir nicht erfüllen. Aber das hat uns glauben lassen, kein vollwertiger Mensch zu sein. Und um ein wertvoller Mensch zu sein, müsse man dafür etwas leisten. In unserer Gesellschaft gilt diese Art zu denken als normal! Sie fördert sogar gegenseitigen Wettbewerb und den Vergleich darum, wer besser ist.

Wir sind wir aber meistens schon von klein auf gewohnt, aneinander gemessen zu werden.  Den Erwartungen, die dabei in uns gesetzt werden, liegen vereinheitlichte Grundvorstellungen zugrunde. Besondere Aufmerksamkeit und Anerkennung erhält in der Regel, wer andere bei der Erfüllung solcher Ansprüche übertrifft. Wir fühlen uns oft nur als wertvoller Mensch, wenn wir besser oder mindestens genauso gut sind wie andere. Das ist nicht nur anstrengend, es lässt uns auch an uns selbst zweifeln. Die Frage „Wie kann ich mich selbst besser verstehen?“ entsteht erst durch diese Umstände.

„Urteile nie über einen Menschen,
bevor du nicht tausend Schritte in seinen Schuhen gegangen bist.“
Indianische Weisheit

  • Wie kann ich mich selbst besser verstehen:
    mit Vergleich und Wettbewerb aufwachsen

Niemand hat dieselben Startbedingungen und Lebensumstände wie ein anderer Mensch. Trotzdem ist es unserer Gesellschaft an der Tagesordnung, häufig miteinander verglichen und damit einer gewissen Norm unterworfen zu werden. Bereits bei den Kleinsten wird gerne  verglichen, welches Kind schneller in der Entwicklung ist. Ob es als erstes sitzen, krabbeln, laufen kann, Zähne bekommt und erste Worte spricht. In der Schule wird verglichen, weil für die Benotung ein Maßstab zur Bewertung zugrunde gelegt wird, an dem alle gleichermaßen gemessen werden. So zieht sich die Bewertung von Leistung durch viele Bereiche unserer Gesellschaft.

Gesellschaftlichen Konventionen und Regeln, die allgemein vorgeben, was als richtig und wertvoll gilt, kann man sich schwer entziehen. Sie scheinen so normal zu sein, dass sie oft kaum noch in Frage gestellt oder hingenommen werden. Durch solche allgemein gültigen Maßstäbe werden  unterschiedliche Voraussetzungen und Potenziale kaum berücksichtigt.

Leistungsfähigkeit, Außenwirkung und Bewertungen sagen oft nichts über das tatsächlich vorhandene individuelle Potenzial aus. Über den Menschen, der wir ohne solche Beeinflussungen wären.

Und über das, was da wäre und sich leichter entfalten könnte, wenn es keine Bewertungen anhand einheitlicher Maßstäbe gäbe.

Wie konnte es eigentlich dazu kommen, dass wir einander vergleichen und bewerten? Davon handelt der Artikel „Wie die Wahrheit in den Kopf gelangte

Wie empfindet ein Kind wohl, wenn es die scheinbar wichtigen Kriterien eines Vergleichs nicht erfüllt? Aus welchem Grund auch immer? Das persönliche Potenzial, das nicht unter die gesetzten Erwartungen fällt, kann sich so gar nicht erst entfalten. Denn es findet keine Beachtung.

Es ist nachvollziehbar, dass dies solche Folgen hat: Wir streben danach, uns in irgendeiner Weise von der Masse abzuheben, besser zu sein oder abzugrenzen.

 

Die Erhöhung der einen Person ist mit der Abwertung einer anderen verbunden. Das liegt in der Natur des Vergleichens.

Was sagt eine Schulnote ohne Vergleich zu anderen aus? So wird das "Scheitern" des einen für einen anderen möglicherweise zur Aufwertung seiner Person. Das kann auffälliger geschehen durch offenen Wettbewerb oder unauffälliger. Häufig bewerten wir auch "nur" in Gedanken, ob wir im Vergleich zu anderen besser abschneiden.

Man strengt sich an, um einen vermeintlichen Mangel auszugleichen oder zumindest mithalten zu können. Und fühlt sich als Versager, wenn dies nicht gelingt. Das macht auf Dauer keine guten Gefühle.

Hinzu kommt, dass wir uns aus den gesellschaftlichen Moralvorstellungen heraus eigentlich nicht erhöhen dürfen. Aber gleichzeitig soll man durch Leistung besser sein als andere. Durch diesen Widerspruch wird die Aufrechterhaltung einer Fassade gefördert. Daher verbergen wir oft lieber, wie es uns wirklich geht.

Mangelempfinden führt zu innerem Leid und lenkt die Aufmerksamkeit von der Einzigartigkeit weg.

 
Wahrscheinlich haben wir alle schon einmal das Gefühl gehabt, nicht gut genug und unzufrieden mit den eigenen Leistungen zu sein. Und fast jede*r hat schon versucht, diese Annahme auf irgendeine Weise auszugleichen.

Die Vielfalt des Ausgleichs von Gefühlen der Unvollkommenheit und des Mangelempfindens ist groß.

Besonders zur Schau gestellte Selbstsicherheit kann tief im Inneren durch seelische Wunden und Selbstablehnung angetrieben werden. Andere versuchen Selbstzweifel über die Identifikation durch einen Titel oder hohes Fachwissen auszugleichen. Manche auch, indem sie ständig etwas an ihren Mitmenschen zu kritisieren finden, wieder andere durch Aufopferung für ihre Mitmenschen. Viele setzen auch gerne Statussymbole oder äußere Schönheit ein, um sich durch die erzeugte Aufmerksamkeit wertvoller zu fühlen.

Süchte, wie die Abhängigkeit von Drogen, sind eine eher resignierende Form, eine schmerzhafte Selbstwahrnehmung zu betäuben.

Schwieriger zu erkennen sind solche Süchte wie die Arbeitssucht. In einer Leistungsgesellschaft gelten sie nicht als solche, weil sie ein höheres Ansehen genießen. Mangelempfinden wird dadurch auch betäubt, aber durch diesen "Vorteil" stärker verschleiert.

Erkennen, was sich unter Normen und scheinbarer Normalität verbirgt

Es geschieht auf Basis von Vergleichen, wenn wir so etwas tun. Das fällt uns oft gar nicht mehr bewusst auf. Denn es scheint fast so normal zu sein, dass wir kaum noch wahrnehmen, wo wir uns überall vergleichen. Unter Umständen können daraus zwar beeindruckende Leistungen entstehen. Der Glaube, der das Gefühl des Mangels erst entstehen lassen hat, ist jedoch dadurch nicht verschwunden. Er wird mit großer Wahrscheinlichkeit auf andere Weise wieder auftauchen.

Alle Versuche, Mangelempfinden ausgleichen zu wollen, haben eines zur Folge:

Was ich von Natur aus mitbringe und mich wirklich ausmacht, kann nicht zum Vorschein kommen. Und es führt mich weit davon weg, mich selbst besser zu verstehen.

Jeder Mensch ist einzigartig, es gibt ihn genauso kein zweites Mal. Es wird einem Menschen bei Weitem nicht gerecht, nur Teile davon herauszupicken und zu vergleichen. Dadurch kann das individuelle Potenzial oft erst gar nicht erkannt werden, und die Entfaltung der Gesamtpersönlichkeit wird unterdrückt.

Anstrengungen, die dem Ausgleich von Mangelempfinden dienen, entfernen uns von uns selbst. Sie bringen uns weg von dem, was uns tatsächlich besonders macht.


Wir nehmen unsere Einzigartigkeit gar nicht mehr wahr, wenn unsere Konzentration auf den “Mangel” ausgerichtet ist. Und damit, wie wir ihn möglicherweise “beheben” können.

Wir spüren unser einzigartiges Wesen und Potenzial am besten unabhängig von einem Vergleich zu anderen. Dies zu spüren ist bedeutsam! Nicht nur für unser eigenes Selbstwertgefühl, sondern auch für ein ausgeglichenes Miteinander. Denn sind wir innerlich gestärkt, so wirkt sich das auch darauf aus.

 

  • Anregung, um mich selbst besser zu spüren + verstehen:

Achte einmal bewusst darauf, in welchen Situationen du dich nicht gut fühlst, weil du glaubst, jemand anderes ist erfolgreicher, schöner etc.
Momente, in denen du dir wünschst, besser zu sein als andere, um dich wertvoller zu fühlen.

Rufe dir solch eine Situation in Erinnerung und probiere einmal alle Gedanken an Konkurrenz und Mangelgefühle außen vor zu lassen. Konzentriere dich nur auf dich. Wie fühlt sich das an, ganz ohne Vergleich? Es geht um das Gefühl.

So können wir uns der Wahrnehmung unseres wirklichen Wesens wieder annähern. In einer Weise, wie wir ursprünglich unser Umfeld noch wahrnehmen konnten – neutral und bewertungsfrei.


Möchtest deinem ursprünglichen Wesen noch näher kommen?

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eine Übung, um dich selbst einmal ganz anders als gewohnt wahrzunehmen und dir noch näher zu kommen. Um den inneren Schätzen auf die Spur zu kommen, die in unserer gewohnten Denkweise oft unentdeckt bleiben. Dabei machen sie dich einzigartig! Du erhältst dein Geschenk als Pdf und Audio.*

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Die Frage „Wie kann ich mich selbst besser verstehen?“ habe ich mir schon vor vielen Jahren gestellt. Ich wollte endlich verstehen, woher so manche meiner Sorgen, Ängste und inneren Widerstände kamen. Empfindungen und Verhaltensweisen, die ich mir selbst oft nicht erklären konnte. Und mit dieser Frage begann eine Entdeckungsreise, von der ich mir anfangs nicht vorstellen konnte, wohin sie mich führen würde. Doch dazu mehr auf meiner „Über mich“-Seite.
Dort kannst du ebenfalls lesen, wie ich meine innere Stimme bewusster entdeckt habe, mit deren Hilfe ich auch diesen Artikel geschrieben habe.

  • Fassen wir zusammen:

Ich kann mich selbst besser verstehen, wenn ich weiß, dass unsere ursprüngliche Wahrnehmung schon früh durch äußere Einflüsse verändert wurde.
Unser Selbstbild wurde durch seelische Verletzungen verfälscht. Wir haben durch sie Verhaltensstrategien erlernt, die auch unser weiteres Leben prägen.
Dadurch fällt es uns schwer, uns selbst zu spüren, wie wir unbeeinflusst davon sind. Denn wir leiden darunter, wenn wir uns selbst deswegen nicht verstehen.  

Diese Entwicklung nachzuvollziehen, kann uns helfen, Verständnis für unsere seelischen Wunden aufzubringen. Wir können uns selbst und unsere Reaktionen und Verhaltensweisen besser verstehen, wenn uns ihre Ursachen bewusst sind. Es schafft die Voraussetzung, zu erkennen, wer wir wirklich sind. Welche Schätze sich hinter unseren alten Glaubenssätzen noch verbergen.

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Wer schreibt hier?

 

Ich bin Karin Franken und gehe gerne in die Tiefe. Denn in unserem Inneren schlummern viele Schätze, die entdeckt werden wollen.
Die besten Antworten liegen in uns selbst. Mit meinen Beiträgen möchte ich dich deinen inneren Schätzen näher bringen.


Was brauche ich, um mich selbst besser zu verstehen?

Unsere innere Stimme weiß am besten, was wir brauchen. Aber wir wissen oft nicht, wie wir Kontakt zu unserem Inneren - unserer inneren Weisheit - aufbauen können.

Denn viele ausschlaggebende Gründe, warum das so ist, können schon weit zurück liegen.  Sie sind uns nicht mehr bewusst. Von diesen Gründen handelt mein Buch. Und davon, wiederzufinden, was wir zu einem erfüllenden Kontakt mit uns selbst und anderen brauchen.  

Aus dem Gleichgewicht - Warum uns unser Verstand um den Verstand bringt” (hier bestellbar).

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