Die innere Stimme hören - 6 grundlegende Erkenntnisse, um zu deinem inneren Potenzial vorzudringen

 
 

„Glaubst du, dass es so etwas wie Intuition, Bauchgefühl und innere Stimme gibt?“ habe ich vor einigen Wochen in der Leserunde zu meinem Buch gefragt. Da ist mir noch einmal besonders aufgefallen, dass nicht jede*r das Gleiche darunter versteht, wenn von der inneren Stimme die Rede ist.

Die einen schwärmen geradezu von ihrer inneren Stimme und sind der Meinung, dass sie immer positive oder sogar richtig verblüffende Erfahrungen damit gemacht hätten, wenn sie auf sie gehört haben. Aber dann meinte z. B. auch jemand: „Meiner inneren Stimme mag ich nicht so gern zuhören, sie nörgelt oft und hat was auszusetzen.“ Sprechen alle von demselben Phänomen? Was ist denn nun die innere Stimme?…

DIE innere Stimme, die ich hier meine, ist so etwas Wunderbares und Faszinierendes, dass ich gerne deutlich machen möchte, welche Bereicherung sie für uns ist und wie wir sie besser erkennen können.


Inhalt:
1. Unterscheiden, auf welche innere Stimme ich höre (die kritische oder die weise)
2. Woher kommen so unterschiedliche Auffassungen über die innere Stimme?
3. Vom inneren Kritiker zur inneren Weisheit - wie ich die liebevolle und weise Stimme in mir entdeckt habe
- Ruhe und Entspannung, um die innere Stimme zu hören
4. Warum Fühlen viel wichtiger ist als Wissensübermittlung, um die innere Stimme zu hören
5. Wie wir unsere innere Stimme wahrnehmen, ist ganz individuell
- Unsere innere Stimme kann uns Halt, Kraft und Ruhe geben
- Warum wir unsere innere Stimme auch dann nicht immer hören, wenn wir an sie glauben
- Wenn die innere Stimme stumm bleibt
- Warum es sich nicht erzwingen lässt, die innere Stimme zu hören
6. „Auf Empfang“ gehen, um die innere Stimme zu hören

1. Unterscheiden, auf welche innere Stimme ich höre

Es gibt beide „inneren Stimmen“: die nörgelnde, kritische und die liebevolle, weise.

Wenn von der inneren Stimme die Rede ist, ist meistens letztere - die Gute - gemeint. Ich meine jedenfalls immer diese, wenn ich von unserer inneren Stimme spreche bzw. schreibe. Die andere nenne ich, wie viele auch, den inneren Kritiker oder Richter. Den inneren Kritiker nehmen wir meistens als dominanter wahr. Beide Stimmen haben einen unterschiedlichen Ursprung. Unsere weise innere Stimme ist die Stimme unserer Seele. Und unser innerer Kritiker ist die Stimme unseres Verstandes, der Menschen und Situationen auf Grundlage unserer menschlichen Erfahrungen, Prägungen und Verletzungen bewertet.

Eine ausführlichere Unterscheidung, was unsere innere Stimme und was die vertrautere Denkweise unseres Verstandes und inneren Kritikers ausmachen, findest du hier.

2. Woher kommen so unterschiedliche Auffassungen über die innere Stimme?

Das hat viel damit zu tun, dass unsere Gesellschaft seit langem überwiegend verstandesgeprägt und kopfgesteuert ist (dazu auch interessant: „Warum unser Kopf Grenzen setzt ). Wir glauben meistens das, was wir gelernt haben und beweisbar ist. Es haben zwar schon viele Menschen gute Erfahrungen damit gemacht, auf ihr Gefühl zu vertrauen und das sogenannte „Bauchgefühl“ hat eine breitere Akzeptanz gefunden. Grundsätzlich wird aber gesellschaftlich kaum ernst genommen, was nicht mit allgemein anerkannten Mitteln beweisbar ist. Eine mögliche Existenz der inneren Stimme wird damit schon nahezu ausgeschlossen.

Das hohe Ansehen des rationalen Verstandes beeinflusst, dass unserer Intuition und inneren Stimme viel weniger Gewicht beigemessen wird. Unser daraus folgendes Verständnis davon, was realistisch ist, ist oft sehr hinderlich dabei, unsere weise und liebevolle innere Stimme erkennen und hören zu können. Am ehesten kommen wir noch über unsere Intuition mit ihr in Kontakt. Wenn wir plötzlich im richtigen Augenblick genau die Gedankenimpulse haben, die uns gerade weiterhelfen,  die aber mit rationalem Verstand nicht zu erklären sind.

3. Vom inneren Kritiker zur inneren Weisheit - wie ich die liebevolle und weise Stimme in mir entdeckt habe

Meine innere Stimme habe ich erst sehr zögerlich, aber im Laufe der Zeit intensiver und deutlicher wahrnehmen können. Bis sie mir zu meinem besten Ratgeber wurde, war mir mein Verstand alleine in vielen Bereichen oft keine gute Hilfe. Er hat mich meistens sehr zur Vorsicht gemahnt und mich durch Selbstkritik oft ausgebremst. Der Kopf wurde dann oft zu meinem größten Kritiker oder sogar inneren Richter.

Anfangs konnte ich selbst nicht so recht an die Existenz der weisen Stimme in mir glauben, aber wenn ich mich auf sie einlassen konnte, erhielt ich durch sie Antworten, die mein Verstand sich nicht hätte ausdenken können. Sie enthielten solche Weisheit und fühlten sich so stimmig an, dass ich sie nicht mehr ignorieren konnte.

Ruhe und Entspannung

Eine große Rolle bei dieser Entdeckung spielten Ruhe, Entspannung und Selbstwahrnehmung. Damit kam ich anfangs über meine Ausbildungen als Entspannungspädagogin, energetische Heilerin und Reinkarnationstherapeutin in Berührung. Im Lauf der Zeit wurde mir jedoch immer bewusster, dass man es nicht wie ein Schulfach erlernen kann, seine innere Stimme zu hören. Es gelang mir erst nach und nach auf meine eigene Weise (warum das so wichtig ist, kannst du weiter unten lesen), sie deutlicher wahrzunehmen - vor allem durch regelmäßiges Meditieren und intuitives Schreiben.

Ein Bild aus meiner Ausbildungszeit 2005/06 im Schwarzwald

“Anspannung ist, was du denkst,
das du sein solltest.
Entspannung ist, was du bist.”

Asiatische Weisheit

Impuls:
Warst du schon mal in Momenten, in denen du sehr selbstkritisch warst, entspannt? Wahrscheinlich nicht, oder? Wenn du dich mal in so eine Situation hineinversetzt, kannst du dir das noch besser vorstellen. Wie fühlt es sich das körperlich an? Bestimmt spürst du irgendwo Anspannungen.  


Entspannung und das Loslassen meiner Gedanken
, Vorstellungen und Erwartungen meines inneren Kritikers fiel mir lange nicht leicht. Aber als ich merkte, dass ich dadurch mit einem Teil in mir in Berührung kommen konnte, den ich sonst nicht wahrgenommen hatte, ahnte ich, wie wichtig er ist. Dieser Teil meines Wesens war ganz anders, als das Selbstbild und die Wahrnehmung, die ich sonst von mir hatte.

Ich hatte nicht erwartet, auf diese Weise Antworten auf meine Fragen zu erhalten, die für mich persönlich absolut passend und voller Weisheit sind. Fragen, die ich mir auf der Suche nach Sinn und danach, wie ich mich selbst besser verstehen und annehmen kann, stellte. Durch meine innere Stimme fand ich Antworten, die mein Verstand sich nicht hätte ausdenken können und auch, wie kein anderer Mensch mir hätte vermitteln können. Das gleiche Gefühl von Gewissheit hatte sich vorher nie in dieser Intensität eingestellt. 

Trotzdem gibt es Phasen, in denen mein innerer Kritiker so viel Unruhe verursacht, dass bewusste Entspannung mir schwer fällt. Dann hilft mir vor allem intuitives Schreiben. Durch tagebuchartiges Schreiben kann vieles, das sonst oft unbeachtet im Inneren schwelt, nach außen transportiert und damit sichtbar werden. Das hilft mir oft sehr, meine Empfindungen besser zu sortieren und noch bewusster und klarer zu machen.

4. Warum Fühlen viel wichtiger ist als Wissensübermittlung, um die innere Stimme zu hören

Durch den bewussten Weg nach innen wurde für mich erfahrbar, dass wir das Wichtigste, das wir für unsere Entwicklung und inneren Frieden brauchen und suchen, am besten in uns selbst finden. Dadurch wird es aus uns selbst heraus fühlbar und direkt erfahrbar statt über Umweg der Erfahrungen, Lehren und Anleitungen anderer. Und darauf kommt es wahrscheinlich am meisten an: dass jede*r die Weisheit der eigenen inneren Stimme in sich selbst spürt und erfährt.

Wie wir unsere innere Stimme wahrnehmen, ist nämlich ganz individuell. Deshalb können auch die Erfahrungen anderer nur bedingt helfen. Ihre Ratschläge und Anleitungen können wir auch nur mit dem Kopf aufnehmen. Sie können uns eine Idee geben, aber die Wirkung in unserem Inneren können wir nur selbst fühlen.

5. Wie wir unsere innere Stimme wahrnehmen, ist ganz individuell

Die Sprache der inneren Stimme ist eine ganz individuelle. Wenn wir uns für sie öffnen können, nehmen wir sie auf die für uns persönlich am besten passende Weise wahr. Deshalb tut sich der vergleichende Verstand auch so schwer damit.

Ich beispielsweise höre meine innere Stimme nicht akustisch, sondern nehme sie eher als Gedankenimpuls und intensives Gefühl wahr. Andere sehen vielleicht ein Bild vor ihrem inneren Auge und spüren dann, was ihre innere Stimme ihnen damit sagen will. Und wieder andere nehmen sie auf noch andere Weise am besten wahr.

Unsere innere Stimme kann uns Halt, Kraft und Ruhe geben

Kannst du dich erinnern, wie es sich angefühlt hat, wenn du deiner Intuition gefolgt bist und dich von deiner inneren Stimme leiten lassen hast? Wenn du gemerkt hast, dass es genau die richtige Entscheidung war, das zu tun. Beruhigend und irgendwie innerlich stärkend, oder?

Warum wir unsere innere Stimme auch dann nicht immer hören, wenn wir an sie glauben

Da im Selbstverständnis unserer Gesellschaft so etwas wie Intuition und innere Stimme kaum vorkommt oder Berechtigung findet, gibt es auch kein grundlegendes Bewusstsein für sie. Es fällt natürlich schwer, schwer, etwas überhaupt zu bemerken, das es „offiziell“ eigentlich gar nicht gibt.

Und so fällt es selbst denjenigen, die an den positiven Einfluss ihrer inneren Stimme glauben, nicht immer leicht, sie zu hören.

„Mein Kopf ist so präsent, dass nur selten der Bauch eine Chance hat“

heißt es da zum Beispiel. Oder: „Die innere Stimme ist definitiv da, man hört sie meistens nur nicht mehr.“

Wenn die innere Stimme stumm bleibt

Seltsamerweise, wenn wir ganz gezielt, schon fast verzweifelt, nach einer Antwort suchen, scheint unsere innere Stimme meistens stumm zu sein. Das fühlt sich dann wenig beruhigend, Kraft und Halt spendend an, im Gegenteil. Blöderweise wächst dann eher wieder der Zweifel, an sich selbst und daran, ob es die innere Stimme überhaupt gibt.

Warum es sich nicht erzwingen lässt, die innere Stimme zu hören

Es ist zwar verständlich, wenn wir versuchen den Zugang zu unserer inneren Stimme zu "pushen", aber es zu sehr zu wollen, erschwert das eher. Wir können sie am besten auf eine Weise wahrnehmen, die nicht unserer gewohnten Denkweise entspricht. Denn das Denken ist eigentlich das Problem dabei. Unser Kopf mischt immer mit, sobald wir etwas wollen. Und der beurteilt alles aus seinen Erfahrungen heraus. Womit er schon eingrenzt, was darüber hinaus von der inneren Stimme ankommen kann. Die Einwände unseres Verstandes und inneren Kritikers können uns  in Verwirrung bringen, ob sie von unserer inneren Stimme kommen.

Wenn es sich nicht gut anfühlt, können wir davon ausgehen, dass es nicht die innere Stimme ist, die wir dann wahrnehmen.

6. „Auf Empfang“ gehen, um die innere Stimme zu hören

Damit unsere innere Stimme durchdringen kann, ohne vom Kopf beeinflusst zu werden, gehen wir am besten „nur“ auf Empfangsmodus. Das kann man sich ähnlich wie ein Radio vorstellen, das Radiowellen vom Sender nur empfängt (und wiedergibt), ohne sie selbst aktiv zu erzeugen. Das ist ungewohnt bei der verstandes- und leistungsdominierten Lebensweise, die wir am besten kennen. Hilfreich, um die kontrollierende Stimme unseres Verstandes mal eine Weile zum Schweigen zu bringen, ist, wie schon erwähnt, meistens Ruhe und Entspannung.

Ein beruhigter Kopf legt weniger Veto ein und behindert weniger die Verbindung zu unserer inneren Weisheit.


Anregung:
Öfter einfach mal nichts tun und sich Entspannung zu gönnen, ohne irgendetwas etwas Bestimmtes damit erreichen zu wollen bzw. zu erwarten, kann deshalb eine gute Möglichkeit sein, um ein Gefühl für diese Empfangshaltung zu bekommen.  


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Wer schreibt hier?

Karin Franken, ganzheitliche Lebensberaterin u. Autorin
 

Ich bin Karin Franken, ganzheitliche Lebensberaterin & Autorin.
Ich gehe gerne in die Tiefe, denn in unserem Inneren schlummern viele Schätze, die entdeckt werden wollen.

Die besten Antworten liegen in uns selbst.
Mit meinen Beiträgen möchte ich dich deinen inneren Schätzen näher bringen.

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