Reinkarnation und Karma - Warum Rückführungen in frühere Leben mir geholfen haben, mich selbst zu finden

Ich bin in einem ziemlich konservativen Umfeld aufgewachsen, in dem die Vorstellung, es könnte so etwas wie (ein) frühere(s) Leben und Wiedergeburt geben, nicht nur völliger Humbug, sondern schon fast ein Vergehen war. In unserer westlichen, stark verstandesgeprägten Gesellschaft können wir uns so etwas ja grundsätzlich kaum vorstellen, auch wenn das in manchen anderen Kulturen anders ist. Es wird jedenfalls kaum ernst genommen, es ist schließlich nicht wissenschaftlich beweisbar.

So habe ich mich lange nicht getraut, über meine Faszination für das Thema Reinkarnation zu sprechen, selbst in meinem unmittelbaren Umfeld. Denn ich hatte große Bedenken, für “durchgeknallt” gehalten zu werden. Doch mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass es noch so viel hinter dem „offiziell Vorstellbaren“ unserer gewohnten Realität gibt, dass wir uns selbst in unserer Entfaltung beschränken, wenn wir es kategorisch ausschließen. Warum glaube ich das?

 
 

Faszination und innerer Konflikt

So fing das an: Eines Tages saß ich am Computer und wollte mir irgendein Buch bestellen, als mir völlig unvermittelt der Gedanke in den Kopf schoss, ich solle auch mal nachschauen, was es zum Thema Reinkarnation gibt. Heute bin ich mir sicher, dass sich da meine innere Stimme (mehr dazu auch weiter unten) gemeldet hat, was mir damals aber nicht bewusst war. Trotzdem fühlte sich das so richtig an, dass ich meinem inneren Impuls gefolgt bin. Damit wurde für mich ein Stein ins Rollen gebracht, der trotz der Bedenken meines Verstands zu einer Entwicklung führte, die ich mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorstellen konnte. In diesem Artikel schreibe ich nur von meinen ganz persönlichen Erfahrungen und Erkenntnissen im Zusammenhang mit Reinkarnation, früheren Leben, Karma und Rückführungen. Sie müssen also nicht die anderer widerspiegeln.

Mich selbst finden wollen

Wenn ich noch weiter zurückblicke, begann dieser Prozess mit meinem Wunsch,  ausgeglichener zu sein und mich selbst besser verstehen zu wollen. Beispielsweise, warum es mir so schwer fiel, zu mir und meiner Meinung zu stehen oder wieso ich mir ohne ersichtlichen Grund über so viele Dinge Sorgen machte. Manchmal stieg auch durch eigentlich belanglose Dinge eine unerklärliche Wut in mir hoch, die ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Aber wenn ich versuchte, gegen meine ungewollten Emotionen anzugehen, wurden sie eher noch stärker. Hinzu kam, dass ich seit geraumer Zeit oft sehr müde war und mich körperlich ausgelaugt fühlte, ohne dass verschiedene ärztliche Behandlungen daran etwas Nennenswertes geändert hatten. Wie ich da weiterkommen und ausgeglichener werden konnte, davon hatte ich zunächst keine Vorstellung. Mit Spiritualität hatte mein Wunsch nach mehr Klarheit jedenfalls anfangs nichts zu tun. Bis zu jenem inneren Impuls, der mich dazu brachte, mich intensiver mit dem Thema Reinkarnation zu beschäftigen.

Anfangs las ich viel über Reinkarnation und Spiritualität. Vieles davon schien mir sehr einleuchtend, anderes empfand ich dagegen eher verwirrend statt klärend. Mit der Zeit wuchs in mir dann immer stärker der Wunsch, auch praktisch mehr über frühere Leben zu erfahren. Ich lernte drei verschiedene Rückführungsmethoden kennen, wovon mich eine am meisten angesprochen hat. Während ich mir bei den anderen beiden Methoden eher wie ein mehr oder weniger teilnahmsloser Zuschauer eines Films über mein früheres Leben vorkam, hatte ich bei der  Rückführungsmethode, die der amerikanische Psychotherapeut Dr. Morris Netherton entwickelt hat, das Gefühl mittendrin im Geschehen zu sein. Die Entstehung von Glaubenssätzen und Verhaltensmustern wurden so rückgeführt fühlbar und bis dahin unerklärliche Gefühle machten plötzlich einen Sinn. Erst durch das Fühlen wurden so manche Überzeugungen und spätere unerklärliche Reaktionen für mich greifbar und auch für meinen Verstand nachvollziehbar.

Die Einheit von Körper, Geist und Seele fühlen

Sowohl Emotionen, Assoziationen wie auch Körperwahrnehmung, und wie sie sich aufeinander auswirken, spielen dabei eine große Rolle. Wodurch das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele für mich eindrucksvoll erfahrbar wurde.
Was sich in allen Rückführungen zeigte, passte absolut zu meiner gegenwärtigen Lebenssituation. Mehr als andere haben mir diese geholfen, Zugang zu den Ursachen meiner heutigen Empfindungen zu finden und sie in die Sprache meines Verstandes zu „übersetzen“. Ich hatte viele Aha-Momente, konnte endlich verstehen, warum ich so empfand und verständnisvoller mit mir selbst umgehen.

Diese Erfahrungen beeindruckten mich so sehr, dass ich mich entschied, auch selbst eine Ausbildung zur Reinkarnationstherapeutin zu machen und Rückführungen anzubieten.
Durch die Rückführungen erfuhr ich auch, dass Spiritualität und Heilung bereits in früheren Leben eine große Rolle bei mir spielten und die starke Resonanz zum Thema Reinkarnation kein "Zufall" war.

Ausbildung zur Reinkarnationstherapeutin

Eine Aufnahme aus 2004 während meiner Ausbildung zur Reinkarnationstherapeutin

Erinnerung an frühere Leben

Déjà vus, besondere Vorlieben, Abneigungen, Ängste oder manche Träume könnten Zeichen für und gewissermaßen unbewusste “Erinnerungen” an frühere Leben sein.
Warum beispielsweise haben manche Menschen Höhenangst, auch wenn sie in ihrem Leben keine offensichtlichen Erfahrungen gemacht haben, die dazu geführt haben könnten? Weshalb kommen uns manchmal ohne ersichtlichen Grund fremde Personen vertraut vor, fühlt man sich zu bestimmten Orten auffallend hingezogen oder lehnt andere ab?

Vielleicht hattest du auch schon einmal das Gefühl, einen Ort wiederzuerkennen, an dem du das erste Mal in diesem Leben warst? Oder du kanntest im Traum einen Ort oder Menschen, die du im Tagesbewusstsein nicht kennst. Als Kind habe ich häufig von einem Ort geträumt, an dem ich lebte und von Eltern, mit denen ich dort spazieren ging, die aber im „echten Leben“ andere waren.

Warum fällt es manchen Menschen ungewöhnlich leicht, eine fremde Sprache zu erlernen? Oder woher kann ein schon in früher Kindheit außergewöhnlich ausgeprägtes Talent kommen?

Schon einmal gelebt zu haben, könnte das erklären.

Reinkarnationstherapie - Rückführungen in frühere Leben

In Rückführungen wurden solche Ahnungen und Gefühle für mich konkret, greifbar und nachvollziehbar. So haben mich Dokumentationen, Spielfilme und alles über den Holocaust unter Hitlers Diktatur über viele Jahre sehr beschäftigt, obwohl ich zwanzig Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs geboren wurde. In meinem Elternhaus war dies nie ein Thema. Im Gegenteil, meine Eltern, die während der Kriegszeit Kinder waren, fanden, dass es endlich mal Zeit sei, die Vergangenheit ruhen zu lassen. In meinen Rückführungen zeigte sich schließlich auch ein früheres Leben als Jüdin, mit einem Schicksal, das sie mit Millionen Verfolgter während des Holocausts teilte. Wobei in einer Rückführung natürlich die ganz persönlichen Umstände und wie sie erlebt wurden, im Vordergrund stehen. Nachdem ich das aufarbeiten konnte, war diese schreckliche Zeit nicht mehr so ein dominantes Thema für mich.
Wenn man es einmal so betrachtet, wirkt es schon ziemlich paradox, wenn auch den Nachkriegsgeborenen immer noch eine Kollektivschuld zugesprochen wird.

Reinkarnation und Karma – kommt Karma zurück?

Aber wie sich durch Rückführungen in verschiedene frühere Leben herausstellte, gehörte es auch zu meinem persönlichen Glaubensmuster, mich für etwas schuldig zu fühlen, für das ich nichts konnte.
(Schlechtes) Karma wird oft als Strafe für Vergehen verstanden, für die man (im nächsten Leben) zurückerhält, was man einst anderen angetan hat. Wiedergeboren wird man sozusagen zur Buße für begangene Schuld aus früheren Leben. Oder man erhält umgekehrt „gutes Karma“ als eine Art „Bonus“ für gute Taten.

Karma, so wie ich es verstehe, hat weniger mit Wiedergutmachung (oder dem „Sammeln von Pluspunkten“) zu tun, als mit unseren eigenen Glaubenssätzen – unseren persönlichen Überzeugungen. Die entstehen aus den Erfahrungen, die wir (in einem unserer irdischen Leben) machen und den Rückschlüssen, die wir daraus ziehen. Beispielsweise, wenn wir ein negatives Selbstbild haben, Ängste oder andere Annahmen, die unser Leben beeinträchtigen und uns in unserer Entfaltung hindern. Solche bestehenden Glaubenssätze nehmen wir, so wie ich glaube, in eine neue Inkarnation, ein neues Leben, mit, solange sie ungelöst sind. Bis wir erkennen, dass sie durch unsere eigene und die Beeinflussung anderer subjektiver (menschlicher) Sichtweisen entstanden sind. Beispielsweise also auch, wenn wir uns schuldig oder immer für alles verantwortlich fühlen, obwohl man es gar nicht ist.

Karma auflösen

Denn solche Überzeugungen hindern uns daran, zu erkennen, wer wir ohne unsere Glaubenssätze wären und daran, einfach zu sein, wer wir wirklich sind. Dem nähern wir uns wieder an, wenn wir unsere „geistigen Irrtümer“ erkennen, verstehen und damit unser Karma auflösen können. Das ist jedoch nicht so leicht, weil unsere Überzeugungen von vielen Dingen beeinflusst werden: von unseren persönlichen Lebensumständen, von unserem Elternhaus, von Institutionen wie der Schule, den Regeln unserer Gesellschaft, in der vor allem Fakten und Leistung zählen... Und, was Viele als richtig ansehen, wird auch eher als wahr vorausgesetzt. Die eigene Wahrnehmung rückt dabei in den Hintergrund.

Wenn ich meiner Faszination, die ich trotz meiner Bedenken zum Thema Reinkarnation hatte, nicht gefolgt wäre, hätte ich mich weiter im Rahmen des allgemein Vorstellbaren bewegt. Ich hätte nicht entdeckt, welch große Rolle das Gefühl jenseits von rationalem Verstand, Fakten, Beweisbarem und gesellschaftlichen Normen spielt. Auch, wenn man es so formulieren will, um Karma zu lösen.

Wenn gute Taten nicht dem eigenen inneren Gefühl und Antrieb entspringen, sondern nur um das „Karma-Pluspunkte-Konto“ aufzustocken (bzw. weil uns jemand sagt, es sei richtig, das zu tun), kann das nicht denselben selbsterkennenden und lösenden Effekt von hinderlichen Glaubenssätzen haben.

„Out of the box“ -  den eigenen Horizont erweitern

Wenn der Verstand keine logische Erklärung finden kann, ist das Fühlen umso wichtiger. Gerade an frühere Leben können wir uns ja normalerweise nicht bewusst erinnern, sofern wir uns dies überhaupt vorstellen können. Umso schwieriger wird es für den Verstand nachzuvollziehen. In Rückführungen hat mir das Fühlen besonders geholfen, Zugang zur Ursache unerklärlicher Empfindungen und Überzeugungen (nicht nur aus früheren Leben) zu finden, die mein Verstand alleine gar nicht verstehen und nachvollziehen konnte.

Diese Erfahrungen legten auch den Grundstein dafür, dass ich meine innere Stimme intensiver entdecken und bewusster mit ihr kommunizieren konnte. Denn es fällt mir seitdem leichter, mich in mein Inneres hineinzuversetzen und meine Emotionen zu “übersetzen”, wenn ich mich mal wieder nicht verstehe und mein Verstand und innerer Kritiker deswegen streng mit mir ist.
Das, sowie Stille und Meditation (was die Einwände von meinem Kopf beruhigt) lässt mich meine innere Stimme deutlicher wahrnehmen. Sie verbindet uns mit unserem ursprünglichen Selbst, das unbeeinflusst von den eigenen Glaubenssätzen und äußeren Einflüssen ist. Mit dem Kopf geht das nämlich nicht, der ist sogar das Problem dabei. Der gleicht nur bisherige Erfahrungen und bekanntes Wissen ab.

Manchmal bringt es uns aber nur weiter, das Bekannte zu verlassen und stattdessen der Intuition zu folgen. Auch wenn das heißt, sich auf Unbekanntes einzulassen.

Sich selbst finden - die unterschätzte Bedeutung unserer weiblichen Fähigkeiten

Die Fähigkeit sich einzufühlen, Intuition, die innere Stimme wahrnehmen zu können, sind „weibliche“ Eigenschaften (unabhängig vom Geschlecht), die eine ganzheitlichere Wahrnehmung größerer Zusammenhänge ermöglichen. Das ist viel wichtiger für uns alle und darin steckt ein viel größeres Potenzial, als uns bewusst ist!

Diesen Fähigkeiten wird in unserer Gesellschaft weniger Gewicht beigemessen als dem rationalen Verstand. Da haben Durchsetzungs- und Leistungsfähigkeit einen großen Stellenwert. Wir messen uns beinah zwangsläufig aneinander, vergleichen uns, konkurrieren und verlieren dabei uns selbst. Das hat gravierende Folgen, bis hin zum Krieg. Unsere weiblichen Fähigkeiten sind für eine Balance enorm wichtig – für das innere Gleichgewicht in uns selbst, in zwischenmenschlichen Beziehungen wie auch zwischen Völkern und Nationen.

Yin & Yang - Ausgeglichenheit von Männlich & Weiblich

Wir brauchen unsere weiblichen Fähigkeiten, um unsere alten beeinträchtigenden Glaubenssätze zu erkennen - unser Karma zu lösen - und endlich wieder ganz wir selbst sein zu können. Denn sie ermöglichen uns auch, über den Tellerrand des „offiziell Vorstellbaren“ hinauszuschauen und den eigenen Horizont zu erweitern.

Gibt es Dinge, die mit deinem alltäglichen Leben wenig zu tun haben, dich aber besonders anziehen? Manchmal ist dies mit Herausforderungen verbunden. Aber vielleicht ist dies ein Hinweis deiner Seele, um dir selbst näher zu kommen und zu wachsen…

Buch zum Thema Reinkarnation und Rückführungen in andere Leben

von Dr. Morris Netherton, der die Rückführungsmethode entwickelt hat, die mich am meisten beeindruckt hat:
Morris Netherton, Nancy Shiffrin: Bericht vom Leben vor dem Leben: Reinkarnationstherapie - ein neuer Weg in die Tiefen der Seele, Verlag Schirner
Das Buch ist noch antiquarisch (beispielsweise bei Booklooker, manchmal auch bei Amazon) erhältlich. 

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 Wer schreibt hier?


Ich bin Karin Franken, Reinkarnationstherapeutin & Autorin des ganzheitlichen Ratgebers “Aus dem Gleichgewicht - Warum uns unser Verstand um den Verstand bringt” über die unterschätzte Bedeutung unserer inneren Stimme.

In unserem Inneren schlummern viele Schätze, die entdeckt werden wollen. Mit meinen Beiträgen möchte ich dich deinen inneren Schätzen näher bringen.

 

Mehr Persönliches, Inspirationen, um deinen inneren Schätzen näherzukommen und alle Neuigkeiten teile ich mit dir in meinen Inspirations-Mails:

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