Mir selbst neu begegnen

Wie viel Zeit verbringe ich bewusst mit mir?

Liebe ich mich selbst? Eine ehrliche Antwort darauf fällt uns oft nicht leicht. Einen wirklich aufrichtigen und wertschätzenden Kontakt zu uns selbst zu haben, lernen wir meistens gar nicht.

Wir sind es eher gewohnt, anderen Menschen mehr Aufmerksamkeit und Respekt zu schenken als uns selbst. Einerseits sehen wir sie ganz einfach besser als uns selbst, wenn wir ihnen gegenüber stehen, während wir uns selbst nur in einem Spiegel richtig sehen können. Andererseits käme uns meistens gar nicht in den Sinn, dass wir es wert sind, uns selbst Zuwendung zu schenken. Aufmerksamkeit, Verständnis und Mitgefühl, zumindest für gute Freunde, sind dagegen eher selbstverständlich. Wie sieht es mit uns selbst aus?

Ist Selbstliebe egoistisch?

Selbstliebe wird in unserer Gesellschaft sogar häufig mit Egoismus und Rücksichtslosigkeit gleichgestellt. Echte Selbstliebe geht jedoch nicht auf Kosten anderer. Das geschieht nur, wenn man versucht, fehlende Selbstachtung und –annahme durch Erhöhung über andere auszugleichen. Wer dagegen Verständnis und Achtung für sich selbst entwickeln kann, wird gleichzeitig auch sensibler und verständnisvoller für andere Menschen und ihre Probleme.

Ist es richtig, dass anderen Menschen mehr Achtung zusteht, als uns selbst?

Wer schon früh erfährt, dass der Andere, sein Status, seine Ansicht, mehr zählt, verinnerlicht, dass man selbst nicht so wichtig ist. Gut für das Selbstwertgefühl ist das nicht. Wir werden dadurch unsicher, was unseren "Wert" betrifft.

Natürlich tut es gut, durch andere Menschen Beachtung und Anerkennung zu erfahren. Aber es macht uns auch abhängig von deren Erfahrungen, Sichtweisen und Meinungen. Wenn der Andere mir durch seine Anerkennung meinen Wert bestätigen soll, gebe ich ihm damit auch Macht darüber, ob es mir gut geht oder nicht, wodurch man auch beeinflussbar wird.  Wichtiger noch als der Dialog mit anderen wäre daher, wieder in einen ehrlichen Dialog mit sich selbst zu finden.

Warum sollte ich nicht mit mir selbst so umgehen, wie mit einem guten Freund?

Ich verbringe nicht nur die meiste Zeit, sondern mein ganzes Leben mit mir! Wäre es deshalb nicht grundsätzlich erstrebenswert, sich auch selbst die beste Freundin, der beste Freund zu sein?

Allein die Vorstellung, sich selbst Gesellschaft zu leisten und wertschätzende Aufmerksamkeit zu schenken, mag Manchem vielleicht absurd erscheinen. Aber genau das tun wir viel zu wenig!

Wir befassen uns viel zu selten offen und aufrichtig mit dem Menschen, der wir sind und als solchen achten sollten.

Dabei kann man mit ihm einen genauso interessierten und respektvollen Dialog führen wie mit anderen. Stattdessen beschränkt sich die Auseinandersetzung mit sich selbst sehr oft nur auf selbstkritischem Ansporn nach Verbesserung. Sofern man dies überhaupt als Auseinandersetzung bezeichnen kann.

Wohlwollend mit uns selbst sind wir meistens nur, wenn wir mit unseren Leistungen zufrieden sind und Anerkennung anderer erhalten. Dass diese Zufriedenheit dann aber nicht aus einem selbst heraus kommt, sondern mit äußeren Einflüssen zusammenhängt, ist selten bewusst.

Gerade, wenn man sich besonders unverstanden, klein oder allein fühlt, ist es wichtig, sich selbst zuzuwenden und wahrzunehmen.

Hier ist eine kleine Meditation (unter dem Text auch als Audio), um dich selbst einmal ganz anders als gewohnt wahrzunehmen - aus einer anderen Perspektive, bewusst und respektvoll. Lasse dich einfach mal auf dieses kleine Experiment ein und versuche dabei vor allen Dingen zu FÜHLEN, wie es ist, dich so wahrzunehmen. Nimm dir zwischen den einzelnen Schritten immer soviel Zeit, wie du brauchst. 

Nimm dir zur Abwechslung einmal bewusst einige Minuten Zeit für dich. Setze oder lege dich bequem hin. Spüre einmal in deinen Körper hinein und stelle ihn dir überall weich vor. Dort, wo sich die Muskulatur noch angespannt anfühlt, lass einfach los. Das dient nur zur Unterstützung der Entspannung, setze dich nicht dabei unter Druck.

Stelle dir einen Ort vor, der dir gefällt und an dem du dich wohlfühlst - z. B. bei einem Waldspaziergang. Du bist ruhig und entspannt und genießt deine Umgebung. Von weitem kommt dir eine Person entgegen, die dein Interesse weckt. Irgendwie scheinst du sie zu kennen, aber du kannst sie nicht richtig zuordnen. Sie kommt weiter auf dich zu, bis sie in einem angenehmen Abstand vor dir stehen bleibt. Da merkst du, dass diese Person du selbst bist. Kennst du sie wirklich? Deine Neugier ist geweckt.

Es ist jetzt ganz selbstverständlich, dass ihr euch hier gegenübersteht. Sei vollkommen unvoreingenommen, so als würdet ihr euch das erste Mal begegnen, und in diesem Moment ist es irgendwie ja auch so.

Spüre einfach einmal, wie du dich in der Gegenwart deines Gegenübers fühlst. Irgendwie vertraut? Und doch neu?

Es interessiert dich, wie es deinem Gegenüber geht. Frage es, was es mag, was es gerne unternimmt. Höre ihm dabei wie jedem anderen zu, den du kennenlernen möchtest. Habt ihr die gleichen Interessen?

Frage es nach seinem Leben, seinen Sehnsüchten und Träumen, seinen Enttäuschungen. Höre gut zu. Kannst du es verstehen? Was möchtest du noch wissen?

Ihr habt euch jetzt schon ein bisschen kennengelernt, aber es gibt noch viel mehr zu entdecken. Verabrede dich wieder mit diesem Mensch, an diesem oder an einem anderen Ort, den ihr beide mögt.
Was möchtest du zum Abschied gerne machen? Dein Gegenüber umarmen? Oder vielleicht braucht ihr noch etwas mehr Zeit, um euch besser kennenzulernen, und ihr gebt euch jetzt die Hand? Schaue ihm dabei respektvoll in die Augen und schaue, wie es reagiert.

Wie wäre es, eine neue tiefe und erfüllende Freundschaft zu beginnen? Der wichtigsten Freundschaft zu dem wichtigsten Menschen in deinem Leben!

 

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Wer schreibt hier?

Ich bin Karin Franken, Reinkarnationstherapeutin, Entspannungspädagogin und energetische Heilerin. Ich gehe gerne in die Tiefe, denn in unserem Inneren schlummern viele Schätze, die entdeckt werden wollen.

Die besten Antworten liegen in uns selbst. Mit meinen Beiträgen möchte ich dich deinen inneren Schätzen näher bringen.


Wieso fällt es uns eigentlich oft so schwer, wirklich wertschätzend und aufrichtig mit uns selbst umzugehen?

Und warum führen unsere Anstrengungen, uns zu perfektionieren, selten dazu, glücklicher zu werden?

Viele ausschlaggebende Gründe dafür können schon weit zurück liegen und sich unserem Bewusstsein entziehen. Dadurch fehlt uns etwas Essenzielles für unser Verstehen und unsere Ausgeglichenheit. Davon - sowie dieses wiederzufinden, damit wir wieder ganz wir selbst sein können - handelt mein Buch

Aus dem Gleichgewicht - Warum uns unser Verstand um den Verstand bringt” (hier bestellbar).

Es liegt so viel in uns verborgen, das es zu entdecken gilt, denn wir sind mehr, als wir glauben ...

 


 

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