Warum bin ich Single? Teil 1: Suche und Selbstzweifel

 
 

Die zermürbende Suche nach einer erfüllenden Beziehung und Entstehung von Selbstzweifeln

Du bist ein ganz normaler Mensch, vielseitig interessiert, gepflegt, hast Lebenserfahrung und weißt eigentlich, was du willst und was du nicht willst. Eigentlich dürfte es doch nicht so schwer sein, einen passenden Partner zu finden. Auch, wenn man sieht, wer so alles einen Partner hat. Vielleicht suchst schon so lange, dass du diese Suche inzwischen als anstrengend und mühsam empfindest, und langsam zweifelst du an dir. Woran kann das liegen?

Woran liegt es, wenn ich keinen Partner finde, der zu mir passt?

Bei jedem neuen Date oder Singleveranstaltung schwingt meistens leise die Hoffnung mit, diesmal vielleicht doch endlich wieder jemanden kennenzulernen, der zu einem passt.

Sehnsucht nach Vertrautem und Stabilität

Es ist nicht für jeden angenehm, sich immer wieder auf neue Leute einzustellen, gerade wenn man sich nach Vertrautem sehnt - einer Stabilität, die im Single-Leben oft fehlt. Sich jedes Mal auf neue Menschen und Situationen einzustellen, kann Stress, Druck und Anstrengung verursachen, aber du nimmst es auf dich, eben in der Hoffnung, dass sich das einmal ändert und du wieder jemand an seiner Seite hast, der dir die ersehnte Stabilität und Halt gibt. Meistens gehst du jedoch wieder alleine nach Hause und kommst in deine leere Wohnung zurück.

Angst vor Verletzung

Auf der anderen Seite gibt es in dir Verletzungen - aus früheren gescheiterten Beziehungen oder/und aus der Kindheit (darauf möchte ich in einem späteren Artikel ausführlicher eingehen) - oft sind sie gar nicht so genau bewusst. Du möchtest nicht wieder verletzt werden. Manchmal ist das Selbstwertgefühl in dieser Hinsicht im Laufe der Zeit schon so "angekratzt", dass man sich gleichzeitig vor Nähe fürchtet. Man fürchtet sich, erneut verletzt zu werden, so dass man sich lieber verschließt bzw. nur verhalten und vorsichtig "dosiert" öffnet, statt das noch einmal zu erfahren und zu fühlen.

Die Kehrseite ist, dass man durch die Angst vor Verletzung einen inneren "Schutzwall" errichtet, der damit auch viel Positives nicht herein- und auch nicht hinauslassen kann. Das ist keine besonders gute Voraussetzung, um jemand kennenzulernen, mit dem man harmoniert.

Sich bewusst machen: Ist eine Beziehung unbedingt erstrebenswert?

Auch in einer Beziehung kann man sich alleine fühlen. Die meisten von uns tragen bereits aus der Kindheit unbewusste Verletzungen in sich. Eltern, die selber nicht bedingungslos geliebt wurden und eine Gesellschaft, die auf Leistung ausgerichtet ist, haben uns beigebracht, dass wir es dass wir es scheinbar nur unter bestimmten Voraussetzungen wert sind, Zuwendung und Liebe zu erhalten und damit wie liebens"wert" wir sind. Später wird dann häufig ein Partner gewählt, der ähnliche Voraussetzungen schafft, und wir versuchen,  doch noch die ersehnte Zuwendung und Liebe zu erhalten.

  • Wenn du dann dem Lebenspartner "zu viel" Gefühl entgegenbringst und dieser dich nicht wertschätzend behandelt (was häufig so ist, wenn man -meistens unbewusst- ein negatives Selbstbild hat), kann eine bereits vorhandene seelische Verletzung verstärkt werden. Dann fühlst dich noch schlechter, unverstanden und bist damit im Prinzip auch alleine.

  • Wenn du aus Angst vor Verletzung einen Partner wählst, für den du weniger empfindest, erhältst du folglich auch nicht die erwünschte Liebe und Nähe und bist somit dann eigentlich ebenfalls alleine.

Deshalb ist es immer wichtig, sich selbst zu verstehen, worauf ich im nächsten Artikel näher eingehen werde.