Die Suche nach Liebe und Glück

oder warum Liebe manchmal Leiden bedeutet

 

Warum bedeuten Liebesbeziehungen nicht immer Glück und Erfüllung? Weshalb sind sie oft nicht das, was wir uns erhoffen, sondern scheinen dagegen sogar häufig Leiden zu verursachen?…

Wer in einer Beziehung schon einmal tief verletzt wurde und schmerzhafte Trennungen kennt, möchte so etwas nicht noch einmal erleben und fühlen. Viele haben regelrecht Angst davor, sich wieder vertrauensvoll auf jemanden einzulassen. Sie erkennen sich selbst oft nicht wieder, wenn sie wieder eine Beziehung wagen. Auf mysteriöse Art und Weise scheinen sich viele immer wieder in denselben Typ Mensch zu verlieben, der ihnen nicht gut tut. Die Sehnsucht nach einer erfüllenden Beziehung ist zwar meistens da, die Angst vor Verletzung aber oft größer. Und je näher wir jemanden an uns heranlassen, umso verletzlicher fühlen wir uns meistens. 

Warum tun manche Beziehungen weh?

Was uns meistens nicht bewusst ist: Die Art und Weise, wie wir solche Verletzungen empfinden, hat damit zu tun, wie wir sie in den ersten Jahren unseres Lebens erfahren haben. Als Kind "lernen" wir, dass wir es scheinbar nur unter bestimmten Voraussetzungen wert sind, Zuwendung und Liebe zu erhalten. Dafür sollten wir brav sein, leise, gut in der Schule u. s. w. Das geschieht zwar meistens gar nicht bewusst oder gar böswillig durch die Eltern oder andere nahestehende Bezugspersonen. Denn durch ihre eigenen Prägungen sind diese oft nicht in der Lage, dem Kind uneingeschränkt Wärme, Verständnis und bedingungslose Liebe zu geben.

Aber schon gesellschaftliche Normen und Konkurrenzdenken richten mehr an, als uns meistens bewusst ist. Daher können beispielsweise auch solche Vorstellungen kommen, sich ohne Partner als unvollständig und weniger wertvoll zu empfinden. Solche Glaubenssätze wirken sich aus, viel stärker, als uns meistens bewusst ist. 

Meistens können die Erwartungen und Voraussetzungen, die an ein Kind gestellt werden, von ihm gar nicht voll erfüllt werden. Trotzdem bleibt auch später das Gefühl, ohne ihre Erfüllung nicht liebenswert zu sein. So entwickelt sich ein entsprechendes Selbstbild, weil wir dabei gelernt haben, wie liebens-„wert“ wir scheinbar sind. Bei manchen führt dieses scheinbare „Versagen“ zur Rebellion, bei anderen zur Resignation. 

"Da sind jene, die uns einmal sagten:

Zu sein wie du, das genügt nicht, um geliebt zu werden.
Sie sind es, die dich dazu gebracht haben,
jemanden zu spielen, der du nicht bist.

Sobald du Liebe willst, wagst du nicht mehr, du selbst zu sein.

Wie aber kann eine Liebe dich glücklich machen,
die nicht dir gilt, sondern dem Schauspieler deiner selbst?"

Oswald Spengler

Solche Erfahrungen können zu bestimmten Überzeugungen und Glaubenssätzen führen, die sich weiter auf unser Leben auswirken und uns steuern und blockieren können. 

Wie sehe ich mich selbst? Ist mir das bewusst?

Die mit solchen Erfahrungen verbundenen Gefühle haben uns geprägt. Man könnte sie gewissermaßen mit Steuerungsprogrammen, die auf der Festplatte eines Computers eingebrannt sind, vergleichen. Sie bestimmen die Art und Weise wie wir uns selbst wahrnehmen. Diese "gespeicherten" Gefühle werden später in ähnlichen Situationen wieder hervorgerufen, meistens ohne dass uns ein direkter Zusammenhang bewusst ist. Oft verstehen wir unser eigenes Verhalten nicht. Das Gefühl ist meistens mächtiger als die Vernunft und dem, was unser Verstand vielleicht schon lange anders nachvollziehen kann und wobei wir bei anderen nur mit dem Kopf schütteln würden. 

Überzeugungen wie "Ich gerate immer an den falschen Partner." "Ich werde immer ausgenutzt." "Ich bin immer für alles verantwortlich." … lassen auf solche Prägungen und "Programmierungen" schließen. 

Welches Beziehungsmuster habe ich?

So tragen wir ein Muster von diesen Glaubenssätzen in uns, das sich auch auf unsere Beziehungen auswirkt. Wenn wir als Erwachsene auf einen Partner stoßen, dessen Verhaltensweisen uns unbewusst an die Erfahrungen aus unserer Kindheit erinnern, kann das wie eine vermeintliche zweite Chance wirken, das Versäumte, wie mangelnde Liebe und Zuwendung, nachzuholen und dadurch die eigene seelische Wunde zu heilen.

Die aus der Kindheit innewohnende Sehnsucht kann dann so weit führen, sich von der Zuwendung des anderen fast abhängig zu fühlen und sich selbst in der Beziehung zu verlieren, selbst wenn man in seinem alltäglichen Leben eher ein recht eigenständiger Mensch ist. Dieses Gefühl kann so beinahe wie ein Sog wirken, gegen den man nichts zu tun scheinen kann - ein Gefühl der Machtlosigkeit und Handlungsunfähigkeit, ohne es zu verstehen.

Sich fühlen wie ein Kind: klein, hilflos, abhängig

Und im Prinzip ist das auch so – denn, woran wir uns meistens nicht mehr erinnern: Man hat das alles schon einmal in seiner Kindheit erlebt – in derselben Intensität.

Solche alten Wunden kann ein Partner kaum heilen, höchstens bedingt lindern – selbst wenn er es wirklich gut meint. Aber leider ist sogar oft das Gegenteil der Fall und der Partner zieht sich zurück, verhält sich häufig sogar abweisend oder sogar respektlos. Was wieder neue Verletzungen schafft – es sei denn, man lernt bewusst daraus. Dann kann es zu einer großen Chance zur Überwindung alter Verletzungen werden.

Neue Verletzungen verstärken die Wirkung eines negativen Selbstbildes

Das Fatale ist, dass – solange uns unsere negativen Überzeugungen nicht bewusst sind – sie sich meistens noch mehr festigen, wenn wir durch sie bestimmte Erfahrungen anziehen, die sie dann scheinbar auch noch bestätigen. Denn was wir glauben, strahlen wir aus. Und was wir ausstrahlen, ziehen wir an. 

Innere Überzeugungen strahlen wir aus

Auf einer nonverbalen Ebene strahlen wir nach Außen meistens viel mehr aus, als uns bewusst ist - meistens mehr als durch Worte. Wenn man sich selbst wenig Wertschätzung entgegenbringt, ist es schwierig, nach außen authentisch das Gegenteil auszustrahlen, und zudem ist es auch noch anstrengend. 

Was ziehen wir also an, wenn wir tief innen drin glauben nicht liebenswert, nicht klug genug, nicht schön genug oder ohne Partner nicht vollwertig zu sein? Tun wir uns damit einen Gefallen, uns einen Partner zu wünschen, solange uns diese Muster nicht bewusst sind? 

Wenn wir nach Außen ausstrahlen und signalisieren, wie wir uns im Inneren fühlen, wäre es für uns gut, zu wissen, was wir selbst glauben und wovon wir überzeugt sind. Unwichtig sind dagegen Aussehen, Alter, "Marktprognosen” und “statistische Chancen" - es sei denn, wir glauben daran. Deshalb ist es wichtig, sich selbst und die eigenen hinderlichen Überzeugungen zu erkennen und zu verstehen. 

Fühlen, Wahrnehmen, Intuition sind Stärken, die wir brauchen

Sie helfen, einen leichteren Zugang zu solchen Hintergründen und inneren Zusammenhängen zu finden. Dies, oder schon die Bereitschaft, sich dafür zu öffnen, ist eine gute Voraussetzung, um individuelle Antworten und Lösungen für schwierige Lebenssituationen und unangenehme Gefühlszustände zu finden. 

Unser Denken steuert unser Handeln. Wie bewusst wir handeln, hängt davon ab, wie klar unser Denken ist. Wenn das vorausgehende Wissen um ganzheitliche Zusammenhänge fehlt, ist unser Handeln aber meistens geprägt von persönlichen Erfahrungen, Verletzungen und daraus resultierenden Erwartungen, Ängsten und Annahmen. Intuition und die Wahrnehmung für solche Zusammenhänge ist eine sogenannte „weibliche“ Stärke, die wir in unserer Gesellschaft insgesamt zu wenig nutzen und weitestgehend verlernt haben.

Wie wirken sich unsere persönlichen Prägungen aus?

Beim Kontakt mit anderen - ob mit einem Lebenspartner oder anderen Menschen - ist es immer auch wichtig, in einer guten Verbindung zu sich selbst zu sein. Die Meinungen und das Verhalten anderer wirken sich immer in irgendeiner Weise auf uns aus, beeinflussen uns oft mehr, als uns bewusst ist. Deshalb ist es wichtig, sich selbst wirklich zu kennen - die eigenen Stärken, Bedürfnisse und Verletzlichkeiten bewusst wahrzunehmen. Wenn man alleine lebt, hat man mehr Gelegenheit dazu und wird nicht so leicht abgelenkt. Das ist auch eine Chance, die Zeit zu nutzen, sich selbst besser kennen- und schätzen zu lernen. 

Jeder Mensch hat seine eigene Geschichte - seine eigenen Erfahrungen und Prägungen. Danach handeln wir, und durch diesen Filter nehmen wir das Verhalten eines Anderen wahr. Manchmal wäre es besser, der eigenen Realität, vor allem den negativen Gefühlen nicht zu trauen - sie kommen aus unserer Geschichte, und sie belasten uns persönlich am meisten. Deshalb ist es hilfreich, sich den eigenen Verletzungen zu stellen. Nicht aus einer Haltung der Bewertung heraus, besser sein zu müssen, sondern um nicht mehr daran zu leiden. 

Chance zur Überwindung und Heilung

Mein Beziehungsmuster wurde mir vor einigen Jahren bewusst, als ich schon nicht mehr ganz jung war und noch einmal eine sehr schmerzhafte kurze Liebesbeziehung hatte. Mir waren zu dieser Zeit schon viele meiner Prägungen aus meiner Kindheit bewusst. Dass davon auf einer tieferen Ebene aber ein regelrechtes Gefühlsmuster gespeichert war, war mir nicht bewusst. Ich hatte nicht erwartet, dass sich die alten Verletzungen noch so stark in einer Beziehung auswirken konnten.

Aber durch die stärker gewordene Verbindung mit meiner inneren Stimme konnte ich, im Gegensatz zu früheren Erfahrungen, diesmal bewusst durch den Schmerz durchgehen und erkennen, welches Muster da abläuft.
Solche Prozesse sind nicht immer einfach, weil hinter solchen Mustern meist starke unbewusste Kräfte stehen. Aber die Konfrontation eröffnet die Chance, sie überhaupt zu erkennen und damit auch überwinden zu können.

Bewusste Selbstwahrnehmung zur Stärkung des Selbstwertgefühls

Geholfen haben mir viel Abstand, Selbstreflexion und Ruhe, um vor allem mit Hilfe meiner inneren Weisheit zu erkennen, welche verletzten Gefühle meines inneren Kindes in dieser Beziehung wieder ausgelöst wurden. Dadurch fiel es mir leichter, seinen Schmerz zu verstehen und besser mit mir selbst umgehen zu können, statt dies von einem Partner zu erhoffen, der gar nicht in der Lage dazu war.

Wir reagieren meistens automatisch aus unseren Prägungen heraus. Deshalb ist eine gute Selbstwahrnehmung wichtig. Durch eine bewusste Selbstwahrnehmung wird das Verständnis für die eigene Problematik gefördert. Das schafft die Voraussetzung, sich davon lösen zu können - und ausgeglichener, unabhängiger und handlungsfähiger zu werden.

Was GLAUBE und FÜHLE ich und was IST?

Was glaube ich und was ist wahr? Das bewusste Unterscheiden hilft auf Distanz und in die Eigenverantwortung zu gehen und Glaubensmuster zu erkennen. Das macht handlungsfähiger und unabhängiger - und DAS fühlt sich gut an! Darüber hinaus wirkt es auch noch anziehender auf Andere. 

Selbstannahme ist die Basis für jede gute Beziehung

Uns selbst gut zu verstehen und wertzuschätzen fördert auch das Verständnis für Andere. Deshalb ist eine echte Selbstliebe nicht nur gut für uns selbst, sondern auch die Basis für jede gute Beziehung. Wenn wir die Hindernisse, die durch unsere alten Wunden entstanden sind, überwinden, schafft das die Voraussetzung, unsere Persönlichkeit und Einzigartigkeit befreit zu leben und auch die Menschen anzuziehen, die uns gut tun. 

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Wer schreibt hier?

 

Ich bin Karin Franken, Reinkarnationstherapeutin, Entspannungspädagogin und energetische Heilerin. Ich gehe gerne in die Tiefe, denn in unserem Inneren schlummern viele Schätze, die entdeckt werden wollen.
Die besten Antworten liegen in uns selbst. Mit meinen Beiträgen möchte ich dich deinen inneren Schätzen näher bringen.

 

Was brauchen wir, um uns selbst besser zu verstehen?

Es fällt uns oft nicht leicht, wahrzunehmen, was uns fehlt und warum wir leiden. Dabei liegt etwas in uns selbst verborgen, das uns am besten helfen kann, unsere seelischen Wunden zu heilen. Wir wissen aber oft nicht, wie wir überhaupt Kontakt zu unserem Inneren - unserer inneren Stimme - aufbauen können.

Viele ausschlaggebende Gründe, warum das so ist, können schon weit zurück liegen und sich unserem Bewusstsein entziehen. Von diesen Gründen und davon, wiederzufinden, was uns zu einem erfüllenden Kontakt mit uns selbst und anderen noch fehlt, handelt mein Buch

Aus dem Gleichgewicht - Warum uns unser Verstand um den Verstand bringt” (hier bestellbar).

 

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